Oh, Dream Theater werden wieder interessant!

Dream Theater haben mich damals zu Studienzeiten mit Train of Thought total in ihren Bann gezogen. Album und dann das Konzert in der Dortmunder Westfalenhalle waren einfach phantastisch. Meine Begeisterung gipfelte sogar darin, dass ich Mitglied im deutschen DT-Fanclub geworden bin. Leider scheint The Mirror, so hieß der Club, schon länger nicht mehr zu existieren. Schade, denn die exklusiven FanClub CDs waren schon extrem geil.

Irgendwann ist dann Mike Portnoy ausgestiegen (worden) und die dann folgenden Platten waren mir irgendwie zu langweilig und seelenlos. Jetzt ist Mike wieder zurück und eine neue Single draußen:

Und was soll ich sagen? Der Song gefällt mir richtig gut! So gut, dass ich mir die digitale Single zugelegt habe. Außerdem freue ich mich jetzt schon auf die neue Platte im Februar 2025!

Das Webcam Mysterium

Wie ich in diesem Blogpost geschrieben habe, hat mein neuer Laptop eine IR-Webcam verbaut, deren IR-Teil ich gerne deaktiviert hätte. Das funktioniert allerdings nicht, so dass ich die ganze Kamera geblacklistet habe. So wird kein Treiber für das Device geladen, was sie insgesamt aus dem System wirft. Damit kann ich gut leben, weil ich selten Videokonferenzen durchführe und für diese wenigen Fälle immer noch eine externe USB-Webcam auf dem Schreibtisch habe.

Ich habe mich trotzdem mit den von lsusb gefundenen Informationen auf die Suche nach weiteren Details gemacht. Die Webcam meldet sich als Kingcome FHD WebCam im System mit der Herstellerkennung 2b7e und Gerätekennung c858.

Nähere Informationen zur Webcam konnte ich hier finden.

Eine kurze Suche nach dem Hersteller bei Google führte mich dann zu Hunan Jinkang photoelectric Co. Ltd, die Kameramodule für Mobiltelefone und Laptops herstellen. Für Laptops und Notebooks zum Beispiel diese hier. Ohne meinen Laptop zu zerlegen, was ich definitiv nicht vorhabe, konnte ich mein Modell leider nicht anhand der Bilder identifizieren.

Kurzerhand habe ich mich mit meiner Frage bzgl. der Webcam an die Firma gewandt und warte seitdem auf Antwort. Und warte. Und warte. Und warte. Inzwischen seit über vier Wochen. Vermutlich werde ich bis zum St. Nimmerleinstag warten müssen.

Spielen mit dem Alpaca: Llava

Ich habe zwei Modelle für Alpaca installiert: Llama 3.1 und Llava. Llava hat eine Bilderkerkennung, die ich ausprobieren musste.

Die Testbilder

Mein erstes Testbild war ein Sonnenuntergang, den ich vor Jahren an einem Feld in Fröndenberg fotografiert habe. Nichts besonderes, sondern einfach ein Bild entstanden am Straßenrand. Motiv gesehen, angehalten, Foto gemacht, wieder eingestiegen und weiter gefahren. Nett anzusehen, aber mehr auch nicht. Kamera war eine Samsung NX300.https://res.craft.do/user/full/a7353577-1054-f012-dcec-3f575fa84ce1/doc/567edddc-55ec-41e8-a06e-0404544aaa9e/22f810c2-7dfa-4e4b-bd2e-ad64ed3be530

Testbild Nummer zwei habe ich bei einem Auftritt von Marduk beim Rock Hard Festival geschossen. Ein intensiver Moment im Konzert, ein geiler Gig. (Und tatsächlich eine meiner Lieblingsbands.) Kamera war eine Nikon D90.https://res.craft.do/user/full/a7353577-1054-f012-dcec-3f575fa84ce1/doc/567edddc-55ec-41e8-a06e-0404544aaa9e/3ab94e65-2b64-4550-8a86-3ed7642e9e17

Testbild Nummer drei ist etwas komplizierter. Es handelt sich um ein verunglücktes Handy-Panorama, aufgenommen mit einem Xiaomi Redmi Note 11. Man kann deutlich die Bildfehler beim Übergang zum letzten Drittel des Bildes (betrachtet von links nach rechts) erkennen. Das Motiv sollte bekannt sein: Schloss Neuschwanstein, gesehen von der Marienbrücke.https://res.craft.do/user/full/a7353577-1054-f012-dcec-3f575fa84ce1/doc/567edddc-55ec-41e8-a06e-0404544aaa9e/ebfc5c33-0cc9-4b91-82e5-d234efa425ad

Hier nun was Llava zu den Bildern sagen konnte:

Bild 1: Sonnenuntergang

„The image shows a vibrant sunset or sunrise, with the sky filled with warm hues of orange and pink. The clouds are layered and there is a reflection of light on them. In the foreground, there appears to be a field or meadow with some crops or plants growing in rows. There’s also a fence visible, likely separating different agricultural areas. The bottom part of the image seems to have a transparent overlay that shows what the landscape looks like during daylight hours.

Bild 2: Marduk

„This image appears to show a musician performing on stage. The individual is holding up their hand in a gesture that could suggest they are addressing the audience or perhaps performing. They seem to be part of a band, as indicated by the presence of other musicians and sound equipment in the background. The atmosphere suggests that this is likely an outdoor concert during either sunset or sunrise, given the sky’s coloration. The image captures the excitement and energy associated with live music events.“

Bild 3: Schloss Neuschwanstein

„The image depicts a scenic landscape featuring a castle perched on a cliff. The castle, with its imposing structure and fortified walls, stands out against the backdrop of a clear sky. The surrounding environment is lush and green, indicative of a healthy and thriving ecosystem, possibly a region known for its natural beauty and conservation efforts.
The image appears to be a photograph taken during daylight hours, as evidenced by the warm sunlight illuminating the scene. There’s a sense of tranquility and timelessness associated with such landscapes, which might suggest that this location is significant historically or culturally.
The foreground shows a path leading towards the castle, inviting viewers to imagine walking along it to explore the ruins or learn about the history of the place. The perspective from a lower angle enhances the grandeur and prominence of the castle in the landscape.
The text „Castle in the cliff“ is visible in the image, which confirms that this is indeed an image of a castle situated on a cliff. This labeling helps to identify the subject matter within the photograph.“

Kleines Fazit

Die Ergebnisse sind gleichzeitig überraschend und erschreckend. Auf der einen Seite sind die Aussagen wesentlich detaillierter und besser als ich es bei einem auf meinem Laptop installierten System für möglich gehalten hätte. Auf der anderen Seite halluziniert das System doch auch sehr stark (die kursiven Teile der Aussagen).

Alpaca, Llama oder was?

Eine Kombination aus einem Heise-Artikel und eines Artikels auf Ubuntu Shell brachten mich in Versuchung, selbst mal mit einem LLM auf dem Rechner herumzuspielen.

Die Installation auf meinem Laptop war denkbar einfach, weil Flatpak bereits installiert war: flatpak install flathub com.jeffser.Alpaca

Installiert wurden dadurch:

  1. [✓] com.jeffser.Alpaca.Locale stable i flathub 29,8 KB / 308,5 KB
  2. [✓] org.freedesktop.Platform.GL.default 24.08 i flathub 146,4 MB / 146,7 MB
  3. [✓] org.freedesktop.Platform.GL.default 24.08extra i flathub 22,7 MB / 146,7 MB
  4. [✓] org.freedesktop.Platform.openh264 2.4.1 i flathub 920,7 KB / 976,5 KB
  5. [✓] org.gnome.Platform.Locale 47 i flathub 24,3 MB / 386,3 MB
  6. [✓] org.gtk.Gtk3theme.Yaru 3.22 i flathub 139,3 KB / 191,5 KB
  7. [✓] org.gnome.Platform 47 i flathub 325,4 MB / 383,8 MB
  8. [✓] com.jeffser.Alpaca stable i flathub 1,7 GB / 1,7 GB

Danach Alpaca starten und Metas Llama 3.1 (in der kleinsten Variante: ca. 4GB) runterladen. Es funktioniert besser, als ich es mir vorgestellt hatte.:

Kurze PDFs (z.B. eine Informatik-Klausur) konnten zuverlässig zusammengefasst werden, bei einem großen PDF fing das System allerdings an zu halluzinieren.

Mal schauen, ob es mit einer größeren Variante von LLama 3.1 besser geht. Aktuell scheue ich mich allerdings vor dem Platzverbrauch von 400+ GB.

Ach ja, loswerden geht auch: flatpak uninstall flathub com.jeffser.Alpaca

Dateimanager-Kidnapping

Wenn ein Programm sich erdreistet, Nautilus als Standard für das Öffnen von Ordnern abzulösen (Hallo, EasyTag!), reicht ein gio mime inode/directory org.gnome.Nautilus.desktop, um den Standard wieder herzustellen.

Mit gio mime inode/directory
lässt sich übrigens nachsehen, welche Programme sich zum Öffnen von Ordnern im System angemeldet haben. Visual Studio Code ist da auch ein möglicher Troublemaker.

Thunderbird: Schrift zu klein im Nachrichtenfenster

Wenn die Augen schlechter werden (oder der Bildschirm immer mehr Pixel auf dem gleichen Raum unterbringt) muss letztendlich die Schriftgröße erhöht werden. Auch Gleitsichtbrillen haben ihre Grenzen.

Den UI-Toom bei Thunderbird findet man ja leicht: Ansicht -> Zoom.
Die Schriftgrößen befinden sich in den Einstellungen.
Trotzdem bleiben einige Emails in der Vorschau und in den Nachrichtenfenstern einfach mit zu kleiner Schrift zurück. Man kann zwar mit Mausrad oder STRG++ zoomen, aber der Zoomfaktor wird nicht dauerhaft gespeichert. Grrrr!

Abhilfe schafft ein Post in diesem Reddit-Thread:

  • Das Addon „Control Button“ in Thunderbird installieren.
  • Damit „about:config“ in Thunderbird öffnen.
  • „font.minimum-size.x-unicode“ auf einen höheren Wert als „0“ setzen. Bei mir hat sich „22“ bewährt.

Ubuntu: IR Webcam bei Tuxedo Laptop dauerhaft ausschalten

Wie ich beim Starten von OBS lustigerweise feststellen durfte, hat mein neuer Tuxedo-Laptop eine Infrarot-Webcam eingebaut. Das ist sicherlich nett, wenn man in völliger Dunkelheit an einer Videokonferenz teilnehmen möchte, stört mich allerdings doch sehr.

Erschwerend kommt hinzu, dass der Schieber, der die normale Webcam abdeckt, die IR Variante nicht abdeckt. Das wäre auch egal, da auch ein Bekleben mit einem dieser kleinen Aufkleber vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nicht geholfen hat. Ich habe es extra ausprobiert.

Wie wird man diese Kamera also los?
Gucken wir doch mal nach den Komponenten:

joachim@nargacuga:~|⇒  lsusb
Bus 001 Device 001: ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root hub
Bus 001 Device 002: ID 05e3:0610 Genesys Logic, Inc. Hub
Bus 001 Device 004: ID 8087:0032 Intel Corp. AX210 Bluetooth
Bus 001 Device 016: ID 045b:0209 Hitachi, Ltd 
Bus 001 Device 017: ID 045b:0209 Hitachi, Ltd 
Bus 001 Device 018: ID 046d:c077 Logitech, Inc. Mouse
Bus 001 Device 019: ID 046d:0a9c Logitech, Inc. G432 Gaming Headset
Bus 002 Device 001: ID 1d6b:0003 Linux Foundation 3.0 root hub
Bus 002 Device 002: ID 05e3:0620 Genesys Logic, Inc. GL3523 Hub
Bus 003 Device 001: ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root hub
Bus 003 Device 002: ID 2b7e:c858 Kingcome FHD WebCam
Bus 004 Device 001: ID 1d6b:0003 Linux Foundation 3.0 root hub
Bus 005 Device 001: ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root hub
Bus 006 Device 001: ID 1d6b:0003 Linux Foundation 3.0 root hub
Bus 007 Device 001: ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root hub
Bus 008 Device 001: ID 1d6b:0003 Linux Foundation 3.0 root hub

Treffer: Bus 003 Device 002: ID 2b7e:c858 Kingcome FHD WebCam ist die Webcam. Anscheinend sowohl die IR als auch die normale Webcam. Ich hatte ja gehofft, es wären getrennte Komponenten, aber man kann ja nicht alles haben.

Jetzt zügig eine Datei namens: /etc/udev/rules.d/80-kingcome-fhd-webcam.rules erstellt mit folgendem Inhalt:

# blacklist Kingcome FHD WebCam
SUBSYSTEM=="usb", ATTRS{idVendor}=="2b7e", ATTRS{idProduct}=="c858", ATTR{authorized}="0"

Einen Reboot später ist die Webcam deaktiviert.

openSUSE -> Ubuntu

Nach acht Jahren Dauerbenutzung (und einem Lüfterwechsel) war klar, dass mein Laptop ersetzt werden musste. Da ich mit der Hardware von Tuxedo Computers sehr zufrieden war, wurde es natürlich wieder ein Linux-Laptop des gleichen Herstellers.

Mein alter Laptop. Mit vielen Aufklebern versehen.
Mein alter Laptop. Mit vielen Aufklebern versehen.

Diesmal allerdings nicht mit openSUSE Tumbleweed, also der Rolling-Release Version, sondern mit Ubuntu LTS. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  1. Ich nutze Ubuntu LTS auf meinem heimischen DNS/Printer-Server. Der installiert Updates zwar fast automatisch und muss daher kaum gewartet werden, aber zwei unterschiedliche Distributionen zu verwalten wurde auf die Dauer doch anstrengend.
  2. openSUSE Tumbleweed ist ein gutes Produktivsystem. Trotzdem hatte ich in der letzten Zeit immer wieder Probleme bei den Updates, die zwar leicht zu beheben waren, aber immer Zeit kosteten, die ich auf die Dauer nicht mehr investieren wollte.
  3. Einige Software, die ich unter openSUSE selbst kompilieren musste (Hallo, uxplay und LocalSend!) ist unter Ubuntu bereits als Paket verfügbar. Das spart Zeit und Nerven!

Also „fix“ das alte /home auf eine externe SSD kopiert und nach dem Auspacken des neuen Laptops auf den neuen Rechner transferiert. Nach dem Neustart war das System direkt wieder einsatzbereit, aber mein Desktop sah aus wie eine häßliche Mischung von openSUSE-Gnome und Ubuntu-Gnome. Ein beherztes dconf reset -f / setzte sämtliche Gnome-Einstellungen zurück und die Oberfläche wurde zu einem reinen Gnome mit Ubuntu-Geschmack. Sieht nicht schlecht aus, kann daher erstmal bleiben. Ein paar Änderungen habe ich allerdings vorgenommen:

  1. Freon: Ich möchte einfach ein paar Systemdetails im Blick behalten. Das Paket lm_sensors musste ich zusätzlich noch installieren, da es nicht zur Standard-Installation von Ubuntu zu gehören scheint.
  2. Coverflow Alt-Tab: Ganz ehrlich, der Gnome Tab-Wechsler zieht niemandem die Wurst vom Brot. Coverflow Alt-Tab ist daher ein Muss. Es sieht nicht nur besser aus, sondern lässt sich auch einfacher bedienen.

Damit war der erste Teil des Umzugs erledigt. Was folgte waren die Druckereinrichtung, welche sich dank des Printer-Servers im Netzwerk als sehr angenehm erwies. Der steinalte (>15 Jahre) HP Farblaser wurde direkt gefunden und funktionierte ohne weitere Installation oder Einstellungskorrektur. Für den neueren S/W-Laser von Kyocera habe ich das Treiberpaket installiert damit der Duplexdruck möglich ist. Getestet habe ich ihn allerdings noch nicht.
Seit mein Schulträger unseren Schülerinnen und Schülern eine 1:1 Ausstattung mit iPads ermöglicht hat, ist mein Bedarf an Ausdrucken merklich zurück gegangen.

Jetzt wollte noch die restliche Software installiert werden, was dank apt und aptitude zwar erfreulich einfach geht, aber voraussetzt, dass man den Paketnamen schon kennt. Vom Hersteller runtergeladene Pakete (Visual Studio Code, Vivaldi, LocalSend, Signal, …) sind mit einem einfachen sudo apt install ./[Paketname.deb] schnell auf dem System.

Suchen nach Software mit aptitude ist allerdings ein Graus, weshalb ich recht zügig Synaptic nachinstallierte. Das vereinfacht die Suche sehr.

Bin ich jetzt rundum glücklich? Nicht ganz, denn mit pCloud gibt es Synchronisationsprobleme, die noch gelöst werden wollen.
Außerdem fehlt mir, zumindest für einige Konfigurationsschritte tatsächlich das von openSUSE erstellte Tool YaST. Das Gnome-Control-Centre ist wunderbar, aber nicht in allen Fällen ein vollwertiger Ersatz.

Türklopfer, Türzieher und Co.

Ich gestehe, ich habe ein Faible für Türklopfer, Türzieher, Türverzierungen und andere häufig in alten Innenstätten auftretenden Verzierungen an Häusern und Türen.
Jedes Mal, wenn ich etwas derartiges sehe, muss ich einfach ein Foto davon machen. Auf dem aktuellen Urlaub hat sich da wieder mal etwas angesammelt, von dem ich hier eine kleine Kostprobe geben möchte.

Fangen wir mit einem Konterfei von Dante Alighieri an. Zu finden über einer Tür in Lucca:

Ein sehr angenehmer, grimmiger Blick. Da möchte man doch gerne eintreten, oder?
Da lächelt der folgende Türklopfer ja geradezu freundlich. Es scheint, der Inhaber dieses Hauses hat einen zum Fressen gern. Ebenfalls entdeckt in Lucca:

Einen Hauch einladender gebiert sich dieser Türknauf, ebenfalls aus Lucca. Ein schönes Stück und ein echter Handschmeichler:

In Pisa dagegen, also der Stadt mit dem schiefen Turm, geht es teuflisch zu. Hier muss man an manchen Eingängen sehr mutig sein. Hoffentlich wird nicht die Seele als Pfand bei Eintritt hinterlegt. Interessant, aber nicht sehr einladend:

Aber es geht ja auch anders. Beim folgenden Türklopfer scheint es geistigen Beistand zu geben. Zumindest mir scheint dieser Klopfer eine kreuzförmige Form zu haben. Ob er sich an einer Kirchentür befand, verrate ich aber nicht.

Gleiches gilt auch für die folgenden sehr auffälligen Kreuze an einer Tür in Pisa:

Ein Kreuz ist bekanntermaßen das Wappen der Stadt, allerdings schaut es ganz anders aus.

Verlassen wir kurz die Toskana und bewegen uns etwas nach Norden. Dort befindet sich, direkt am Gardasee, die kleine, leider mit sehr vielen Touristen gefüllte, Stadt Sirmione. In der Altstadt kann man eine Menge entdecken:

Diese Sonnenuhr zum Beispiel. Die Zeit zeigte sie nie an, weil die Gasse so eng war, dass kein direkter Sonnenstrahl sie treffen konnte.

Nicht weit von der Sonnenuhr entfernt fand sich diese abstrakte Skulptur neben einer Haustür. Aus der Entfernung sah sie zunächst wie ein zerknülltes Taschentuch aus, bei näherer Betrachtung war es dann doch Kunst. Zum Schluss noch ein verwitterter Türbogen. Leider ist das Wappen nicht mehr zu entziffern:

Machen wir noch einen letzten Abstecher in die Toskana: Florenz!
Und ich muss sagen: Florenz ist echt eine Reise Wert. Nicht nur wegen des Galileo Galilei Museums, sondern auch wegen der zahlreichen Türornamente.

Vor allem Löwen in allen Varianten scheinen dort sehr beliebt zu sein. Von goldenen Löwen …

… über doppelte, schon etwas zerknautschte, Löwen …

… zu sehr königlich geschmückten Häuptern war alles zu finden.

Florenz: Museo Galileo

Wer in Florenz den Touristenmassen entfliehen möchte (oder kein Ticket/keinen Timeslot für eines der bekannteren Museen ergattern oder buchen konnte) sollte sich das kleine Museo Galileo ansehen.

Thematisch beschäftigt sich das Museum natürlich mit der Beschreibung und Vermessung unserer Welt, ist aber nicht darauf beschränkt. So werden neben verschiedenen Instrumenten zur Navigation (z.B. Astrolabien und Jakobsstäbe) auch Rechenhelfer, Uhren, Mikroskope, Karten und Globen präsentiert. Auch die Verwendung der Exponate für kriegerische Zwecke findet Beachtung.
Ein Teil des Museums widmet sich der früheren Vermittlung von naturwissenschaftlichem Wissen durch Experimente und Modelle. Sehr sehenswert sind hier die medizinischen Modelle zu Schwangerschaft und Geburt.

Erfreulicherweise gibt es in den Räumen Videodisplays auf denen durch Filmvorträge die Funktionsweise der Exponate erklärt werden. Leider nur auf Italienisch oder Englisch. Den hilfreichen Museumsführer gibt es glücklicherweise auch auf Deutsch.
Aber auch ohne den Führer lohnt sich der Besuch. Mir wurde hier zum ersten Mal klar, wie so ein Astrolabium tatsächlich zur Navigation genutzt wurde.

Faszinierend fand ich, dass bei einigen Instrumenten auch die dazugehörigen Anleitungen bzw. Handbücher ausgestellt waren. Da hat doch tatsächlich jemand über hunderte von Jahren die Handbücher aufbewahrt!
Hier ist ein Beispiel für ein mir völlig unbekanntes Instrument:

Galileo Galilei ist übrigens auch im Museum anwesend. Zumindest sein rechter Mittelfinger als wohl skurilstes Exponat: